Was ich über Heiserkeit wissen sollte?

Heiserkeit ist ein Zeichen dafür, dass etwas mit den Stimmbändern nicht stimmt. Die menschliche Stimme wird beim Ausatmen im Zusammenspiel zwischen Öffnung der Stimmritze und Schwingung der Stimmbänder im Kehlkopf erzeugt. Bei nur schon geringfügiger Beeinträchtigung der Funktion der Stimmbänder, sei es durch Überlastung oder Entzündung, verändert sich unsere Stimme.

Je nach Ausmass der Störung äussert sich dies in einer belegten Stimme, Heiserkeit oder kompletten Stimmlosigkeit (Aphonie). Nicht zu verwechseln ist Heiserkeit mit anderen Veränderungen der Stimme, die nichts mit den Stimmbändern zu tun haben. Dazu gehört zum Beispiel die nasale Stimme, bei Verstopfung der Nase.

Welche Krankheiten können Heiserkeit verursachen?

Heiserkeit oder belegte Stimme haben in den meisten Fällen harmlose Ursachen wie Überbelastung der Stimme nach langem Singen oder lautem Schreien (Fussballspiel) oder Entzündung der Stimmbänder bei Erkältungen. Auch starke Exposition gegenüber Schadstoffen (Rauch) kann zu Heiserkeit führen. In solchen Fällen verschwindet die Heiserkeit in der Regel rasch von selbst wieder.

In selteneren Fällen können aber auch andere, zum Teil ernsthaftere Erkrankungen dahinterstecken. Gutartige Tumore an den Stimmlippen können die Ursache sein, aber auch das Rückfliessen von saurem Magensaft über die Speiseröhre bis zum Kehlkopf kann zu Heiserkeit führen. Manche kennen das nach dem Erbrechen. Eine weitere, seltene Ursache kann in der Lähmung der Kehlkopfmuskulatur liegen, bei Nervenschädigungen.

Die gefürchtetste Ursache ist sicher der Kehlkopfkrebs, der aber glücklicherweise zu den seltensten Krebsarten gehört.

Wann ich bei Heiserkeit zum Arzt sollte?

Wenn die Heiserkeit plötzlich und zusätzlich mit Atemnot auftritt, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, da es ich um eine allergische Reaktion handeln kann. Treten bei einer Heiserkeit im Rahmen einer Erkältung zusätzlich starke Schluckbeschwerden, Halsschmerzen oder hohes Fieber auf, ist ein Arztbesuch ebenfalls angezeigt.

Jede chronische Heiserkeit mit Dauer über 3 Wochen oder jede unklare Heiserkeit, ohne gleichzeitige Erkältung oder Stimmüberlastung, sollte medizinisch abgeklärt werden.

Was ich bei Heiserkeit selber tun kann?

Als erstes gilt es natürlich die Stimme zu schonen. Aber aufgepasst, Stimme schonen meint nicht Flüstern, sondern möglichst wenig sprechen. Flüstern ist kontraproduktiv, da dies für die Stimmbänder anstrengender ist als normales Sprechen.

Trinken in kleinen Schlucken (Tee) um die Stimmbänder feucht zu halten. Rauch und trockene Raumluft meiden. Für die Wirksamkeit von Hausmittel wie Inhalationen mit ätherischen Ölen, Quarkwickel oder Gurgeln mit Salzwasserlösung gibt es keine wissenschaftlichen Beweise. Hier gilt, was sich angenehm anfühlt und Linderung verschafft ist okay.

Lutschpastillen zur Befeuchtung oder zur Schmerzlinderung können in der Apotheke oder Drogerie rezeptfrei bezogen werden. Manche Sänger oder Schauspieler, deren Stimme stark belastet wird, sollen auf Spiköl-Kapseln schwören, die Lavendelöl enthalten.